Dienstag, 30. April 2013

Geburtstagsabend

Liebe Freunde, Verwandte und Bekannte,
über die vielen Glückwünsche, Zuschriften und Anrufe habe ich mich sehr gefreut. Vielen Dank dafür! In Göttingen bin ich am diesem Tag dann erst um 15:14 Uhr mit dem Zug Richtung Friedland zurück auf meine Route gefahren. Der Ort ist seit dem Krieg ein Lager für Flüchtlinge und Vertriebene. Heute sieht man am Bahnhof Menschen aus den verschiedensten Nationen. Schon komisch irgendwie. Bestimmt haben diese Leute mehr Sorgen als man ihnen ansieht. Nach ein bisschen Recherche im Internet habe ich herausgefunden, dass der Ort auch Auffanglager für  vertriebene Sudetendeutsche war. Ich habe mich gefragt, ob meine Großmutter und Großtante damals als Kinder auch hier waren.  Fragen kann ich sie leider nicht mehr...
Obwohl es uns so gut geht, sind Flucht und Vertreibung in vielen Teilen der Welt noch Realität.

Die Nacht habe ich hinter einer ehemaligen NVA in Freienhagen verbracht. Die wird gerade umgebaut zum Paintball-Gelände.

Wie der berühmte Philosoph Mick Jagger schon sagte: "War, children, it's just a shot away"

Montag, 29. April 2013

Alles auf Anfang

Die letzten Tage habe ich in Göttingen bei einer Freundin verbracht. Jetzt im Nachhinein war dieser erste längere Zwischenstop echt nötig. Ich bin ausgeschlafen, satt, geduscht, frisiert und meine Kleider haben mal wieder ne Waschmaschine gesehen. Übrigens war ich das erste Mal in einem Waschsalon. Jetzt weiß ich auch, wie das geht :) Die ganze Zeit musste ich dabei an Mr. Bean denken:

http://www.youtube.com/watch?v=tKWkHRPiGJ8&feature=youtube_gdata_player

Ich denke, heute werde ich langsam starten. Ballast aufsetzen, Schuhe binden, alles auf Anfang. Harz, ich komme!

Samstag, 27. April 2013

Tobias, der Pfadfinder

Eine kleine Geschichte muss ich noch loswerden.

Vor ein paar Tagen hatte ich mein Zelt schon auf einer Wiese aufgestellt. Eine Spaziergängerin kam mit ihrem kleinen Sohn vorbei. Wir kamen ins Gespräch und sie bot mir an, statt auf der abschüssigen Wiese doch in ihrem Garten oder sogar in der Werkstatt, wo sie mit viel Hingabe mittelalterliche Kleider näht, zu übernachten. Sie berichtete auch, wie sie einmal eine Gruppe Pfadfinderinnen beherbergt hatte. Ich zögerte zuerst, da auch schon das Wasser im Kocher war. Letztendlich habe ich aber dankend angenommen und meine Sachen gepackt, während die beiden schon einmal nach Hause liefen. Nach kurzer Zeit kam Johannes, der achtjährige Sohn, noch einmal zurück, um mir beim Tragen zu helfen. Da mein Rucksack natürlich zu schwer war, gab ich ihm eben meinen neuen Stock. Er erzählte ein bisschen von sich und der Schule. Da ich zuvor erwähnt hatte, dass auch ich seit vielen Jahren Pfadfinder bin, kam die Frage, die Johannes brennend interessierte:

"Tobias, wo hast du eigentlich gewohnt, bevor du Pfadfinder warst?"

Ich hoffe, ich habe die richtigen Worte gefunden und er hat verstanden, dass meine Reise nicht schon seit März 2000 unterwegs bin...

Vielen Dank, liebe Familie Rinke, dass ihr mich so gut umsorgt habt. Ich werde den Tag und die interessanten Gespräche in guter Erinnerung behalten. Alles Gute und viele Grüße aus Göttingen!

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zur Erklärung: seit 2000 bin ich Mitglied im Pfadfinderstamm Gustav Adolf in Heilbronn-Sontheim


Freitag, 26. April 2013

Equipment: Der Kocher

Für alle, die sich um meine Ernährung Gedanken machen, hier eine kleine Vorstellung meines Kochers, den ich immer dabei habe.
Ich habe mir einen Kocher der schwedischen Marke TRANGIA zugelegt. Er wird mit Spiritus betrieben. Im Gegensatz zu Gaskartuschen hat das den Vorteil, dass selbst im kleinsten Supermarkt (und ich hab in WIRKLICH kleinen Läden eingekauft) Spiritus im Regal steht. Der Kocher ist auf Grund seines Aufbaus und der Materialien quasi unkaputtbar, kippt nicht um und ist sehr kompakt. Der anti-haft-beschichtete Deckel kann auch als Pfanne benutzt werden. Auch starker Wind beeinträchtigt die Leistung nicht. Alles in allem also ein super Teil. Das einzige Problem war, dass in der kalten ersten Woche der Brennstoff erst aufgewärmt werden musste, damit er sich entzünden lässt. "Spititus warmzittern" haben wir das genannt. Dazu wird der gefüllte Brennereinsatz mit Deckel einfach mit in den Schlafsack gelegt und eben "warmgezittert". Da kann es schon 20 Minuten dauern, bis der Kocher brennt und man sehnsüchtig auf den Tee wartet. Dazu dann das Nutella zum Schmelzen rein und das Frühstück kann beginnen. Inzwischen geht es aber Gott sei Dank auch ohne.

In dem Video zeigt der Schweizer ziemlich gut, wie der Kocher funktioniert :)

http://www.youtube.com/watch?v=w7f6HR8zJz8

Zu Beginn der Reise haben Christoph und ich noch Schnee geschmolzen, statt Wasser zu tragen. Inzwischen habe ich jedoch immer zwei 1,5 Liter PET-Flaschen dabei und frage mehrmals am Tag bei Privatleuten nach Leitungswasser. Zum Gourmet-Koch habe ich mich mit dem Kocher zugegebenermaßen nicht entwickwelt. Am einfachsten zuzubereiten sind eigentlich Nudeln und Reis in Verbindung mit Tütensuppe oder -soße. Und natürlich Tee.

Ab und an gönne ich mir auch eine warme Mahlzeit in einer Gaststätte oder einen Kuchen beim Bäcker. Also ich komme gut zurecht :)

Hier einige Eindrücke vom bisherigen Kochereinsatz:








Donnerstag, 25. April 2013

Grenzmuseum und Stockmacherdorf


Auf meiner Reise bin ich ja schon in mehreren Grenzmuseen gewesen. Irgendwann wiederholen sich die Inhalte natürlich. Bis jetzt würde ich aber sagen, dass sich die Besuche im geteilten Dorf Mödlareuth, am Point Alpha und auch gestern im Grenzmuseum am Schifflersgrund auf jeden Fall gelohnt haben. Diese drei sind echt sehenswert. Die Grenzschneise durch den Wald wurde komplett erhalten und wirkt in der Ruhe irgendwie unheimlich, wenn man vom Aussichtspunkt auf sie hinuntersieht. Auch das Schild von hessischer Seite macht nochmals deutlich, wie die Grenze von Westen her gesehen wurde.


 Die Mitarbeiter waren sehr  freundlich. Ich habe ein Brötchen und als Andenken sogar ein kleines Stück Grenzzaun geschenkt bekommen. Vielen Dank dafür. In Bad Sooden-Allendorf, das quasi nur aus schönsten Fachwerkhäusern besteht, gab es Mittagessen. Wirklich sehr schön anzusehen!
Was sind Stockmacher? Nun, dieses alte Handwerk wird bis heute im "Stockmacherdorf" Lindewerra fortgeführt. Für mich war dort klar: Einen Stockmacher trifft man nicht alle Tage, ich finde das Dorf irgendwie kurios, ich wandere. Und deshalb brauche ich jetzt auch so einen Stock. Entschieden habe ich mich für einen aus Marone mit Wurzel und dreifarbigem Schnitzmuster. Ein bisschen kam ich mir da wie Dr. House in dem folgenden Video vor :)

---Nachtrag---
Wie ich gerade gelesen habe, stammt der alte Stock von Dr. House tatsächlich aus Lindewerra.
Nachzulesen hier:

In der Bildergalerie ist auch ein Stock in der Art von meinem zu sehen.

Der Dichter und das Kanu

Nachdem das der Kieling schon gemacht hat, habe ich mich entschlossen, auch ein Stück meines Weges mir den Kanu auf der Werra  zurückzulegen. Die Strecke Treffurt-Eschwege hat nach meinem Abstecher nach Eisenach gut reingepasst. So bin ich also am Abend vorher bis Treffurt gewandert und habe mich am Ufer der Werra niedergelassen. Den Rucksack noch auf den Rücken höre ich es vom Radweg rufen: "Hö, ein einsamer Wandersmann! Setz dich her!" So kam ich mit Erharth Rosengarth ins Gespräch. Er auf seiner Abend-Radtour, ich bei meiner Dosis Sonne. Ich erfuhr im Gespräch, dass Erharth seinen Ruhestand unter anderem mit dem Schreiben von Gedichten verbringt. Selbst über diese Bank könne er ein Gedicht schreiben! Sein Band "Romantischer Hainich" ist in jeder deutschen Buchhandlung bestellbar. Die Fahrt im Kanu war dank guter Strömung kein Problem und hat mich an mehren schönen Ortschaften vorbeigeführt. Die Ruhe auf dem Wasser ist noch einmal eine völlig andere als die auf dem Kolonnenweg. Sagenhaft, dieses Dahingleiten! Der Kolonnenweg bis ins Dorf Asbach verlief über einen Höhenzug, dessen Schönheit bei Sonnenuntergang mich echt beeindruckt hat. Die Schmerzen beim Auf- und Abstieg, waren nach diesem Tag vergessen. Müde kam ich in Asbach an, hatte mein  Tagesziel erreicht und durfte  freundlicherweise auf dem Reiterhof von Wolfgang und Gisela im Bauwagen verbringen. Viele Grüße an dieser Stelle! Das Grenzmuseum Schifflersgrund (Gerold: "DAS ist geil!") und das "Stockmacherdorf" Lindewerra waren nur noch einen Katzensprung entfernt....

Montag, 22. April 2013

Tobi und die Adventisten

Eigentlich wollte ich ja nur Wasser auffüllen und dann in Richtung Creuzburg weiterziehen. Ihr könnt es euch vielleicht schon denken, es kam mal wieder anders. Nachdem beim letzten Haus im Ort niemand aufgemacht hat, bin ich nochmal zurück und habe es zwei Häuser davor probiert. Eine ältere Frau öffnete, ich truge mein Anliegen vor, das Eine ergab das Andere und ich lag mal wieder frisch geduscht in einem warmen Bett. Soweit die Kurzfassung. Zunächst habe ich tatsächlich meine gefüllten Flaschen bekommen, dazu ein Küchentuch, um sie abzutrocknen. Prompt kam die Einladung auf ein Brot. Der Satz "Tut mir leid, wir haben keine Wurst, weil wir Vegetarier sind" kam mir dabei natürlich gelegen. Obwohl ich nicht unbedingt ein Fan von Wurstimitaten aus Tofu bin, habe ich gerne zugegriffen. Zum Brot kamen dann nach und nach noch ein Brötchen, ein Tee, ein Tofu-Schnitzel und viel Rührei dazu, "damit der junge Mann auch satt wird". Ich hatte inzwischen auch auf meinen Blog hingewiesen. Daraufhin kam die Frage "Glaubst du an Gott?" Huch, dachte ich und sagte  irgendwas wie "Ich bin  evangelisch". "Kennst du die Adventisten?" - "Nein..."
Ich befürchtete jetzt schon, dass ich hier nicht ohne zu konvertieren herauskomme und überlegte mir einen  Fluchtplan, als ich die Broschüre "Dement durch Internet" in die Hände bekam. Auch Statements über Homisexualität, den Satan und die böse Rockmusik aus Amerika machten mich stutzig. Letztendlich wurde mir dann der Schlafplatz im Keller (Fritzl lässt grüßen, dachte ich beim Anblick der engen Holztreppe) angeboten. "YOLO", hab ich mir gedacht und angenommen. Letztendlich wurde ich an dem Abend dann doch nicht bekehrt. Ich habe mir die allabendliche Bibellesung mit Blick auf die Wartburg angehört, mit den beiden gebetet und mit ohne zu sehr zu widersprechen die Ansichten der Adventisten erklären lassen. Es war ein Interessanter Einblick in den Alltag zweier Menschen, denen der Glaube sehr sehr viel bedeutet. Ich habe viel gelernt, gute Denkanstöße bekommen und werde diese Begegnung auf jeden Fall in guter Erinnerung behalten. Obendrein habe ich sehr gut geschlafen. "Wir sehen uns spätestens in der neuen Welt", waren die Worte des Ehemanns zum Abschied. Die Broschüren und Bücher habe ich trotz Platzmangel vorerst mal mitgenommen ...

Von Burg zu Burg

Hallo Freunde,
zwischenzeitlich war es mit dem Empfang nicht so doll. Die Nacht von Samstag auf Sonntag habe ich auf der wunderschönen Brandenburg verbracht. Am nächsten Tag ging es weiter nach Eisenach. Der Weg dorthin hat sich ordentlich gezogen und ich bin schließlich mit letzter Kraft auf der Wartburg angekommen. Der Aufstieg mit Rucksack war wirklich kein Spaß. Schon komisch, nach all der Zeit in der Natur war Eisenach mit 40.000 Einwohnern von Meiningen abgesehen die bisher größte Stadt auf meiner Route. Ehrlich gesagt haben mich das Getümmel und die touristische Aufmachung total überrumpelt. Der Ausblick war dank bestem Wetter spitze, aber ich hatte überhaupt keine Nerven mehr für Museum und Lutherstube, die für Studenten auch nur 3 Euro kosten. Stattdessen habe ich mein Geld in ein Busticket nach Eisenach und 3 Kugeln teures Eis auf dem Marktplatz investiert. Schade eigentlich, vielleicht nächstes Mal :)
Die Grenze habe ich aufgrund des Abstechers eine Weile ausgelassen. Weiter ging es in Richtung Creuzburg. Was mir unterwegs widerfahren ist, lest ihr im nächsten Eintrag ;)

Freitag, 19. April 2013

Monte Kali


Heute habe ich die einmalige Gelegenheit gehabt, den Monte Kali in Heringen an der Werra zu besteigen. Ich denke, die wenigsten können etwas mit dem Begriff anfangen. Kurz erklärt, es handelt sich dabei um einen riesigen künstlich aufgeschütteten  Berg, der zum größten Teil aus Kochsalz besteht. In diesem Fall ist das Kochsalz der Abfall ("Abraum"), der bei der Gewinnung von Kalisalzen entsteht. Das unterirdische Bergwerk hat in etwa die Größe Münchens und ist damit da größte Salzbergwerk der Welt. Da es zu teuer wäre, den Abraum aufzubereiten, werden Berge wie der über 200m hohe Monte Kali aufgeschüttet. Nach Anmeldung konnte ich mich glücklicherweise einer Gruppe anschließen und aufsteigen. Wider Erwarten ist der Berg steinhart, da sich das angefeuchtete Salz schnell verfestigt. Jeden Tag sind das immerhin 20.000 Tonnen.  Die Aussicht von dort oben ist grandios und man sieht sogar, wie sich  das Grüne Band durch die Landschaft windet. Den Spruch "Wenn der Knorr stinkt, ändert sich's Wetter" kennen wir Heilbronner ja. Dass sich das Wetter aber sogar am Kaliberg ablesen lässt, wie es ein Anwohner behauptet hat, hat der "Bergführer" tatsächlich bestätigt. Bei hoher Luftfeuchtigkeit löst sich das Salz aus dem frisch aufgeschütteten Material und der  zurückbleibende Ton färbt den Berg dann dunkel. In Verbindung mit dem toll gemachten Museum war dieser Kali-Tag eine tolle Abwechslung auf meiner Tour. Also, liebe Leute (auch alle Geographie-Kommilitonen), wenn ihr mal in die Nähe kommt, schaut euch so ein Teil mal an ;-)

https://de.wikipedia.org/wiki/Monte_Kali_(Heringen)

Donnerstag, 18. April 2013

Point Alpha

Der heutige Tag hätte mal wieder besser nicht sein können. Gleich morgens wurde ich auf dem Weg zum Supermarkt über den Gartenzaun angesprochen:"Na da hat aber einer was vor!" Ich also hin, mich vorgestellt, und sofort war ich mit Gerold im Gespräch. Der war total begeistert von meinem Vorhaben und hat mir einen schönen Alternativweg zu meinem Ziel, dem Point Alpha, beschrieben. "Der Traktorspur über die Wiese in den Wald folgen, dann kommst du direkt drauf zu" Der steile Weg war die Mühe wert. Oben angekommen verlässt man den Wald und ein  atemberaubender Ort zeigt sich. Bei bestem Wetter hatte ich eine tolle Aussicht vom ehemaligen Beobachtungspunkt der Amerikaner. An dieser Stelle, der "Fulda Gap", ragte die Grenze am weitesten in die BRD hinein und bei einer Eskalation des Kalten Krieges hätte wohl von hier aus ein Angriff des Warschauer Paktes stattfinden können. Das Museum bietet einen guten Überblick über den Aufbau der Grenze und die Organisation der Bewachung. Besonders interessant war für mich der Audio- Zeitzeugenbericht eines DDR-Grenzers. Die Außenanlage zeigt die Grenze in ihren verschiedenen  Ausbaustadien. Die interessante Geschichte zum Gedenkkreuz ist im Video beschrieben.

http://www.youtube.com/watch?v=UHXTFfeDNxI&feature=youtube_gdata_player

Als ich das Gelände über den Kolonnenweg verlassen wollte, knattert mir ein Simson-Moped enzgegen. Gerold! "Ich dachte, ich schau mal, wie weit du gekommen bist" Was für eine Überraschung! Danach ging es dann zu zweit mit 50ccm über den  Kolonnenweg weiter.  Ostalgie PR pur! Nach einer weiteren Verabschiedung bin ich dann zu Fuß weiter. 1 Stunde später. Ein Auto kommt mir entgegen. Scheibe runter. "Junger Mann, kann ich Sie ein Stück mitnehmen?" Gerold, die Dritte! Der Hammer! "JETZT gibt's ne Grenzführung", sagt er mit begeistertem Blick. Die folgenden 1,5 Stunden wurde ich an viele tolle Orte, teils geheime Orte im Grenzgebiet geführt. Wir standen z.B. direkt am Zaun des Monte Kali. Diese Ausmaße, ihr könnt es euch nicht vorstellen... Auf die Besichtigung morgen bin ich sehr gespannt.
Gerold, vielen Dank für alles!

Die Nacht verbringe ich in Harnrode auf hessischer Seite an einem kleinen Teich. Aktuelle Position: N 50.860786  E 9.966917 (einfach mal bei Google eingeben)

Mittwoch, 17. April 2013

Rhön, ade!

RHÖN und SCHÖN reimen sich nicht zufällig. Die Landschaft hier ist echt toll. Der Kolonnenweg hat mich ganz oben durch eine sehr sumpfige Landschaft geführt. Sogar Frösche habe ich in den Löchern überspülter Platten entdeckt! Das "Schwarze Moor", durch das ein Weg mit Holzbrettern führt, war zwar noch nicht hoch bewachsen, dennoch war es beeindruckend, einen so  geheimnisumwobenen Ort einmal zu sehen. Ständig musste ich an das Gedicht "Der Knabe im Moor", zu dem ich im Praktikum mal eine Unterrichtsstunde gehalten habe, denken. Das nächste Mal kann ich dann aus erster Hand von der Stimmung im Moor berichten ;-)

Die vorletzte Nacht habe ich auf der Wiese von Konrad und Regina im schönen Fladungen verbringen. Vielen Dank für euer Vertrauen und dass ihr euch so lieb gekümmert habt! Am folgenden Tag hatte ich echt Power! Der Hut hat auch schon gute Dienste geleistet.

Nach einer Nacht auf der Kuhweide habe ich über die Stadt Tann die Höhen der Rhön hinter mir gelassen und steuere auf das Werratal zu. Am Horizont ist schon einer der riesigen weißen Kali-Berge zu sehen. Mehr dazu am Freitag...
Ich freue mich :)

Montag, 15. April 2013

Rhön, ich komme!

So, die Fränkische  Hügellandschaft und wohl auch den fränkischen Dialekt habe ich hinter mir gelassen. Jetzt geht es schnurstracks in Richtung Rhön. Bei der Wetter-Suche in Google bekomme ich beim Stichwort RHÖN auch Skiwetter angezeigt! Ich hoffe, das wars jetzt mit Schnee... Gestern hatte ich einen wunderschönen Nachmittag in Meiningen. Eine sehr schön restaurierte Altstadt, wie ich finde. Das erste Eis des Jahres habe ich mir hier auch gegönnt :) Die Nacht im kirchlichen Jugendkeller war angenehm. Vielen Dank dafür!

Euch allen einen guten Start in die Woche!

Sonntag, 14. April 2013

Ich bin raus...

http://www.youtube.com/watch?v=biOw1WonNRA&feature=youtube_gdata_player

„An alle Highpotentials und Key-Performer, Global Player und Opinion Leader, an Deep Diver und Innovation Driver, an alle Indoorstepper und Powernapper, an alle Urban Gardener und Facebook-Farmer, an alle Laufbandläufer und Protein- Drink-Trinker, alle Insider und Upgrader, an alle Euch Meilenmillionäre: Macht erstmal ohne mich weiter.

“Schöffel – Ich bin raus.“

Wahnsinn. Letzte Woche bei einem Zwischenstop in der Pension im Fernsehen gesehen. Die Schöffel-Jacke hat gute Dienste geleistet.

Auch ich bin raus!

Nachtrag zum Schäferwagen

Eines kann ich schon jetzt sicher sagen: Die zwei Tage bei euch im Ort gehören zu den Höhepunkten meiner noch nicht so lange andauernden Reise. Ich als geborenes Stadtkind habe jeden Moment genossen. Die vielen Tiere und vor allem die Menschen haben mich begeistert. Thomas, deine ausführliche Führung durch deine Heimat und das ehemalige Grenzgebiet war sehr interessant. Auch das Heimatmuseum in Poppenhausen ist ein Kleinod, das kein Tourist verpassen sollte. Danke auch an Familie A. fürs Umsorgen und vor allem die Badewanne und das Bett :) Ich werde auf jeden Fall von mir hören lassen!

Viele Grüße (inzwischen)aus Meiningen,
Tobias

Und am Ende der Straße...

...steht ein TARP am See :)

Viele Grüße vom Badesee Irmelshausen, wo ich heute kostenlos übernachten darf

Freitag, 12. April 2013

Schäferwagen die Zweite

Die Nacht im Schäferwagen war super. Bis vor einer Stunde hat es immer wieder kräftig geregnet. Grade stürmt es noch und vom Horizont nähert sich die nächste dunkle Wolkensuppe. Kurzum: Ich traue dem Wetter nicht und werde wohl noch eine Nacht bleiben, bevor es morgen wieder in Richtung Kolonnenweg geht. Das selbstgebraute Bier, das mir der Nachbar gestern vorbeigebracht hat, hat sehr lecker geschmeckt und ist nur zu empfehlen. Die Brauhauskultur ist hier noch sehr weit verbreitet. Als ich gestern in Lindenau durch die offene Tür gespickelt habe, hat mir der Braumeister gleich stolz eine Führung durch das Haus gegeben, in dem noch in mehreren hundert Jahre alten Behältern aus Eichenholz gebraut wird. Schade, dass ich zum Brauhausfest an Pfingsten schon wieder weg bin. Naja, man sieht sich immer zweimal im Leben ;-)

Donnerstag, 11. April 2013

Katrin und Jens

Eigentlich wollte ich ja nur gegen Abend mein Wasser auffüllen lassen. Ich also am letzten Haus im Ort geklingelt. Und prompt läuft der Abend anders als gedacht. Katrin und Jens haben mir sofort Kaffee angeboten. Wie schon vor Kurzem hieß es plötzlich "Moment, ich ruf mal kurz ... an." Und schon wieder hat sich die Möglichkeit ergeben, in einer festen Behausung zu übernachten. Einen Anhänger mit Plane an einem Teich im Wald zähle ich auf jeden Fall dazu! Gemeinsam haben wir noch einen lustigen Abend in Brunos Hütte verbracht und interessante Gespräche geführt. Vom Leben an und mit der Grenze zu hören, finde ich immer sehr interessant. Dass an diesem Abend viel gelacht und so ungezwungen darüber geredet wurde, hat mich zuerst überrascht. Von Anklage oder Hinterhertrauern keine Spur.

Leute, danke für alles!

P.S.: Das alles schreibe ich aus einem Wohnwagen eines Schäfers in Hellingen. Dass das ganze mal wieder ein Zufall war, brauche ich wohl nicht mehr zu erwähnen ;-)

Mittwoch, 10. April 2013

Eindrücke vom Kolonnenweg

Hallo Freunde!

Hier ein paar Eindrücke vom Kolonnenweg, wie ich ihn die letzten Tage zwischen Sonneberg und Streufdorf erlebt habe. Die Eindrücke hätten unterschiedlicher nicht sein können. Von krassesten Steigungen über wunderschöne Wiesen bis hin zu mit umgestürzten Bäumen versperrten Wegen war alles dabei. Gestern Abend wurde ich kurz vor meinem Ziel von einem Regenschauer überrascht und musste schon wieder in eine Pension, um meine Sachen zu trocknen. Dafür ist es hier im "Cafe im Hof" sehr schön und ich habe mich noch lange mit dem Besitzer Steve unterhalten. Da er selbst geführte Quad-Touren im Grenzgebiet anbietet, konnte er mir noch ein paar wertvolle Tipps geben. Vielen Dank dafür!
Weitere Infos unter www.cafe-im-hof.de

Montag, 8. April 2013

Reiner und Henry

Eigentlich hatte ich vor, die letzte Nacht im Freien zu verbringen. Dafür hatte ich mir gegen Abend eine Schutzhütte am "Generalsblick", einem schönen Aussichtspunkt, ausgesucht. Sofort habe ich auch genügend Holz für ein Feuer zusammengetragen. Da es gutes Wetter hatte, kam ich mit einigen Spaziergängern ins Gespräch, so auch mit Reiner. Um mein Wohl besorgt, sagte der irgendwann:"Ich ruf mal kurz jemanden an..."
Und ehe ich bis drei zählen konnte... saß ich mit Reiner und seinem Nachbarn Henry, einem Forstwirt, vor dem prasselnden Ofen der nahe gelegenen  Waldarbeiter-Hütte, wo ich die Nacht verbringen durfte. Im Nachhinein echt unglaublich, wo und wie ich dort gelandet bin. Die Story mit dem 5-Liter-Kanister Schnaps und dem beim Trinken so wichtigen "Deutschen Winkel" erzählte ich gerne zuhause ;-)

Reiner, Henry, vielen Dank für eure Mühen! Ich melde mich von der Ostsee ;-) Alles Gute